Das globale M&A-Geschäft im Gesundheitswesen musste 2022 gegenüber den Rekordwerten von 2021 einige Einbussen hinnehmen. Obwohl die Transaktionszahlen über dem Vorpandemieniveau lagen, ging die Zahl der Abschlüsse um 23 Prozent zurück. Das Transaktionsvolumen war deutlich stärker betroffen und schrumpfte um 46 Prozent. Doch die Aussichten für das laufende Jahr sind trotz der schwierigen makroökonomischen Bedingungen solide. Nicht nur dürften die Akteure der Gesundheitsbranche weiterhin Akquisitionen für die Realisierung ihrer strategischen Unternehmensziele nutzen, auch Anleger haben jeden Grund, sich dem Healthcaresektor zuzuwenden. Diesbezüglich weist der Zürcher Finanzunternehmer Artan Qelaj auf eine aktuelle PwC-Analyse hin, die sich den M&A-Trends in der Gesundheitsbranche widmet. Und diese sieht in einem Bereich des Gesundheitswesens besondere Chancen.
Artan Qelaj: Attraktivität des Gesundheitssektors dürfte M&A-Geschäft beflügeln
In ihrer Studie «Globale M&A-Trends in der Gesundheitsbranche: Ausblick 2023» rechnen die Analysten von PwC damit, dass sich die Zahl der Fusionen und Übernahmen in der Gesundheitsbranche 2023 nach einem schwierigen Jahr 2022 wieder erholen wird. Diese Prognose basiert auf zwei Hauptfaktoren. Zum einen gehen die Studienbetreiber davon aus, dass Unternehmen im Gesundheitswesen Akquisitionen tätigen müssen, um ihre Wachstumsziele zu erreichen. Denn nur durch eine kontinuierliche Verbesserung und Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells können sie das notwendige Niveau an Innovation aufrechterhalten, um ihre Wachstumspläne umzusetzen und im Wettbewerb bestehen zu können. Eine strategische Nutzung von Akquisitionen dürfte eine beliebte Option bleiben, um dies zu erreichen.
Wie der Finanzunternehmer Artan Qelaj aus Zürich hervorhebt, nennt die Studie zudem einen weiteren Grund für eine Normalisierung des M&A-Geschäftes im Gesundheitswesen für das Jahr 2023, und dieser liegt in der Attraktivität des Sektors für Anleger. Aus Sicht der Studienbetreiber werden die Investoren vor allem von der Innovationsstärke und den Wachstumsperspektiven der Branche angezogen. Da die Käufer in der Branche um eine begrenzte Anzahl innovativer Vermögenswerte konkurrieren, dürfte das reichlich vorhandene Kapital in Form von Barmitteln in den Bilanzen der Unternehmen und in Form von Beteiligungen durch Private-Equity-Investoren die M&A-Aktivitäten im Laufe des Jahres merklich ankurbeln.
Pharmaindustrie und Biowissenschaften im Brennpunkt
Und wo genau sieht man bei PwC das grösste Potenzial bei den Fusionen und Übernahmen in der Gesundheitsbranche 2023? Genau in dem Anlagesegment, das auch Artan Qelaj mit seinem Finanzunternehmen in Zürich schwerpunktmässig abdeckt: Als eines der Kerngebiete für die M&A-Aktivitäten in den kommenden sechs bis zwölf Monaten identifiziert die Studie die Pharmazeutik und die Biotechnologie.
Insbesondere grosse Pharmaunternehmen sind aus Sicht der Studienbetreiber an Fusionen und Übernahmen interessiert, um ihre Wachstumspläne zu verwirklichen. Ihr besonderes Augenmerk dürfte dabei mittelgrossen Biotech-Unternehmen im Frühstadium mit einem Wert zwischen 5 und 15 Mrd. US-Dollar gelten. Diese sollen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts Lücken füllen, die sich zuletzt in der Medikamentenentwicklung bei den grossen Unternehmen aufgetan haben.
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